Servicewandel in der Energiebranche
Mittwoch, 17. April 2019, 16:20 Uhr | Pressemitteilung von enermarket GmbHAnbieter bei Digitalisierung im B2B-Bereich stärker gefordert
Mittelständler wünschen sich mehr digitale Lösungen von ihren Strom- und Gasanbietern – zu diesem Ergebnis kommt die Studie „New Energy Consumer“ der Unternehmensberatung Accenture. Rund 3.750 Betriebe aus 15 Ländern nahmen an der Umfrage zu ihren Präferenzen bei Energieversorgern teil. Insbesondere die Individualisierung und Abstimmung von Produkten auf die eigene Geschäftssituation stößt dabei auf großes Interesse: Etwa 42 Prozent der Befragten sympathisieren mit maßgeschneiderten digitalen Servicekomponenten. „Wer bedenkt, dass viele Tarife von Strom- und Gaslieferanten kaum zwischen gewerblichen und privaten Kunden unterscheiden, findet da noch eine Menge Verbesserungspotenzial“, erklärt Tobias Thiel, Geschäftsführer der enermarket GmbH und Betreiber des gleichnamigen Vergleichsportals. „Zudem stellt die Digitalisierung im B2B-Segment einen riesigen Wachstumsmarkt dar. Energieunternehmen verspielen ihre Chancen, wenn sie nicht mitziehen.“
Weniger Kosten und mehr UnabhängigkeitGründe für dieses Interesse an der Digitalisierung des Strom- und Gasbezugs gibt es viele. Einige Unternehmen versprechen sich eine höhere Kosteneffizienz durch automatisierte Prozesse. Andere wollen langfristig eine eigene autarke Energieversorgung aufbauen – für 37 Prozent der befragten Firmen ein bedeutendes Ziel (1). Wieder andere erhoffen sich durch die Bereitstellung energiebezogener Produkte die Erschließung neuer Märkte. „Auch den gewerblichen Verbrauchern kommt die Ausweitung des Strom- und Gasvertriebs auf digitale Kanäle zugute“, so Thiel. „Unternehmen vereinfachen dadurch die kommunikativen Prozesse, fördern ihr Image und steigern die Attraktivität.“ In einer anderen, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffentlichten Studie (2) gaben 66 Prozent der befragten Mittelständler an, dass sie digitale Prozesse in der Unternehmensführung für sehr wichtig erachten. „Warum sollte dieser Trend nicht auch auf versorgungsrelevante Aspekte übertragbar sein?“, fragt Thiel. Immerhin können sich 84 Prozent der von Accenture interviewten Betriebe vorstellen, im Zuge der Digitalisierung stärker mit den Versorgern zusammenzuarbeiten.
Neue Wege gehenStrom- und Gaslieferanten haben viele Möglichkeiten, auf die veränderten Bedürfnisse im B2B-Geschäft zu reagieren. Dazu gehört der Ausbau der sogenannten Smart Services, zu denen etwa das Energiemonitoring und automatisierte Feedbackprozesse zählen. Auch können Versorger aktiv mit ihren Kunden kooperieren, um in gemeinschaftlich betriebene Solaranlagen zu investieren. Dadurch verteilen sich nicht nur Energieressourcen besser, es wird auch das wachsende Bedürfnis nach energetischer Unabhängigkeit berücksichtigt. Aus der Studie von Accenture geht hervor, dass 94 Prozent der Unternehmen bereit sind, ihren Versorger zu wechseln, wenn diese bei ihren Produkten nicht flexibler werden. Energieexperte Thiel rät daher: „Bei Unsicherheiten hilft eine unabhängige Vergleichsplattform wie enermarket dabei, sich von starren Geschäftsbeziehungen zu lösen und einen geeigneteren Energielieferanten zu finden.“ Langfristige Bindungen wollen immerhin gut überlegt sein.
Quellen: (1) New Energy Consumer, Accenture Research, 2019, S. 10. / (2) Monitoring-Report Wirtschaft Digital 2018, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2018, S. 20.
Bildquelle: shutterstock.com/Dean Drobot