Energiemanagement leicht gemacht

Mittwoch, 07. November 2018, 13:46 Uhr | Expertentipp von Tobias Thiel

Vier Tipps für einen effizienten und nachhaltigen Energiebezug für Unternehmen:

Egal ob klein, mittelständisch oder groß – Unternehmen jeder Dimension müssen sich im Laufe ihrer Geschäftstätigkeiten mit dem Thema Energie auseinandersetzen. Mithilfe abgestimmter Konzepte können Betriebe ihren individuellen Verbrauch analysieren und letztendlich Kosten sparen. Selbst kleinen Unternehmen gelingt es mit wenigen, einfachen Maßnahmen ein eigenes Energiemanagement zu installieren. Wichtige Einflussfaktoren bilden steigende Energiekosten und ein schonender Umgang mit Ressourcen. Mit Unterstützung eines Energiemanagements lässt sich der Prozess der Steuerung von Strom- beziehungsweise Gasverbrauch sowie Ressourcen insgesamt exakt definieren und infolgedessen eine Senkung der Betriebsausgaben erreichen. Durch kleine Schritte können Verbräuche ganz einfach dauerhaft gesenkt und auch die CO2-Bilanz verbessert werden. Insgesamt ermöglicht der Aufbau von betriebsinternen Optimierungsprozessen die positive Entwicklung energiebezogener Leistungen. Für Anwender bedeutet das: verbesserte Informationen und Kosteneinsparungen durch vorausschauendes Handeln. Oft erzielen schon kleine Veränderungen oder die einfache Verwendung von Online-Vergleichsportalen sehr große Erfolge.

1. Definition von Zuständigkeiten:

Zunächst gilt es, klare Organisationsstrukturen zu schaffen, denn auch im kleinsten Unternehmen muss es jemanden geben, der sich mit dem Thema Energie auseinandersetzt. Die Übertragung des Energiemanagements auf eine einzelne Person oder eine Gruppe bewirkt, dass das System aktiv gehalten wird. Als Referenzpunkt beeinflusst der Energiebeauftragte beziehungsweise das Team Geschäftsentscheidungen und unterstützt das Unternehmen im energetischen Übergang. Dabei sollten umfassende Schulungen und eine Beratung der berufenen Mitarbeiter im Hinblick auf das Energiemanagement im Vordergrund stehen. Zusätzlich erweist es sich als sinnvoll, das ‚Energieteam‘ aus Arbeitskräften verschiedener Geschäftsbereiche zusammenzustellen.

2. Erstellung einer Auswertung

Die Voraussetzung, Effizienzmaßnahmen sinnvoll und effektiv zu planen, bildet anfangs eine Ist-Analyse – ein Energiemonitoring zur Verwaltung und Steuerung –, um die Situation des Unternehmens abzubilden. Vor einer Optimierung steht immer auch eine ausführliche Prüfung. Für jeden Bereich sollten die Verantwortlichen eine Auswertung von Bestandsdaten und Effizienzpotenzialen separat durchführen. Der Energiebeauftragte beziehungsweise das Team misst und skizziert auf Basis der vorausgegangenen Untersuchung Ziele, um Effizienzmaßnahmen kontinuierlich zu überprüfen. So entsteht, je nach Unternehmensgröße, ein konkreter Aktionsplan inklusive zeitlichen Überblicks auf Basis der Vorgaben. Hier stellt der Einsatz externer Berater am Anfang oftmals eine große Hilfe dar.

3. Energiepolitik auf Unternehmenssituation ausrichten

Ein gutes Projektmanagement spielt bei der Umsetzung einzelner Schritte eine ebenso wichtige Rolle wie eine systematische Dokumentation und Überprüfung der Maßnahmen – was wiederum einer Fehlentwicklung vorbeugt. Die Steuerung und Einhaltung vorab definierter Zeitpläne, des Kostenbudgets und einer transparenten Kommunikation im Unternehmen sind auf diese Weise möglich. Im Rahmen eines systematischen Energiemanagements lässt sich über Einzelmaßnahmen hinaus eine unternehmensinterne Energiepolitik entwickeln und dazu passende Schritte formulieren. Nur wenn sich diese sinnvoll ergänzen, kann der Betrieb die Energieeffizienz insgesamt steigern. Nach Umsetzung der Maßnahmen sollte im Idealfall eine Bewertung des gesamten Prozesses und der Ergebnisse stattfinden. Dabei ist sowohl eine Fehleranalyse als auch die Klärung, ob sich der Ablauf für kommende Effizienzmaßnahmen verbessern lässt, von Bedeutung.

4. Nutzung von günstigen Konditionen

Durch die Flexibilisierung des Strommarktes ergeben sich erhebliche Unterschiede bei den Energiepreisen. Allein ein Anbieterwechsel führt schnell zu Einsparungen, was sich gerade für Gewerbe- und Industriekunden auszahlt. Für Unternehmen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, verschiedene, auf den Bedarf abgestimmte Tarife anzufragen. So können Betriebe zum Beispiel direkt von Preisentwicklungen an den Strombörsen profitieren. Ein individuelles Energiemanagement bedeutet zwar einigen Aufwand, lohnt sich jedoch in vielen Fällen: Die Prüfung und Organisation der eigenen Nutzung spart auf Dauer gesehen Kosten und schützt des Weiteren durch einen ressourcenschonenderen Verbrauch die Umwelt. Auf diese Weise entwickelt sich das eigene Unternehmen – egal welcher Größenordnung – nachhaltig und zukunftsfähig.


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